Bohinjer See


Gestern früh sind wir nach einem schnellen Frühstück schon losgestartet. Clara hat mir ihrer neuen Freundin von nebenan noch Adressen ausgetauscht und dann ging es los. Erstmal eine Runde im Hofer einkaufen und dann schnurstracks zum nächsten Ziel. Der Weg führte uns über ein kurviges Sträßchen, immer neben dem Bach entlang, über Brücken und durch zahlreiche kleine Ortschaften. Mein Lieblingsort: Grohovo ob Baci, wo wir eine alte Oma mit Wanderstöcken die Straße hinaufkeuchen sahen, uns eine fünfköpfige Familie auf ihren Fahrrädern entgegenkam, ein Traktor den Berg hochkroch, Arbeiter die mit ihren Handys an der Straße standen und ein Bagger, der rechts an einer Baustelle stand. Aurelio kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Und gleich danach ging es links ins Örtchen "Rut". 

Unsere Emma erklomm sodann eine steile Passstraße bis auf 1200 Höhenmeter hinauf und auf der anderen Seite im Schneckentempo wieder hinunter. Endlich hatten wir das nächste Ziel erreicht: den Bohinjer See! Ein Kleinod mitten im Triglav Nationalpark, eingerahmt von lauter Bergen. Pünktlich zum Mittagessen waren wir da und haben einen hübschen Stellplatz ergattert. Nach der Brotzeit ging es runter ans Wasser, wir mussten ausprobieren, wie es sich im Wasser so schwimmt und waren angenehm überrascht wie warm der Gebirgssee ist. Und ein so klares Wasser! Hab ich noch nie gesehen, das übertrifft sogar noch den Thumsee. Gleich neben der Bootsanlegestelle vergnügten wir uns im lauwarmen Nass und sahen alle halbe Stunde die zwei Boote einfahren. Das Kuriose: Die Schiffe fuhren einst auf dem Königssee und wurden vor etlichen Jahren hierher nach Slowenien verfrachtet, wo sie seitdem auf dem Bohinjer See verkehren. 

Zum Abendessen gab es feinste Spaghetti Bolognese selbstgekocht, wir haben ordentlich reingehauen und alles verputzt. Schwimmen und die gute Bergluft machen einfach müde. Aufgrund des ausgezeichneten Internetempfangs durften die Kids ihre Serien anschauen und als es zu tröpfeln anfing ging es ins Bett. Ich bin noch unter der Markise sitzen geblieben und hab ein wenig gelesen, während Gabriel sich Gedanken über das Leben machte. 



















Heute morgen sind wir nach Marmelade- und Nutellabroten mit prallgefüllten Rucksäcken aufgebrochen um den See zu umrunden. Zunächst ging es einen Weg entlang, der alle 100 Meter mit einer anderen Attraktion aufwartete: einem Steinlabyrinth, Klangspielen, Waldgeistern und ähnlichem. Der Himmel war noch recht bewölkt, die Temperaturen frisch (deshalb waren wir auch alle mit einer langen Jacke ausgestattet). Doch das änderte sich schlagartig zu Sonnenschein und warmen Temperaturen, so dass wir bei unserer ersten Rast auch gleich baden mussten. Einfach herrlich in diesem See zu schwimmen! Die Kinder vergnügten sich mit Fisch jagen und zauberten aus Blättern und Stöckchen allerlei Köstlichkeiten zum Essen. 

Als wir die Hälfte der Strecke hinter uns hatten, gab es Mittagspause mit belegten Brötchen und Obst. Aurelio war in der Kraxe eingeschlafen, ich legte mich sodann zu einem kleinen Mittagsschläfchen ins Gras und die Mädels konnten nochmal ins Wasser springen. Weiter ging es an einer kleinen Kirche mit Christophorusfigur vorbei und dann traten wir auch schon das letzte Stück an (zum Glück immer im Schatten) bis wir wieder auf unserem Campingplatz landeten. 12 Kilometer hat unsere Tour beinhaltet und es haben sich alle wacker geschlagen. Zur Belohnung gab es erstmal ein Eis und dann ging es nochmal runter ans Wasser zum Planschen und Schwimmen. 

Nach dem Abendessen sind die Mädels in den Hochseilklettergarten abgeschwirrt, der gleich ums Eck den Campinggästen kostenlos zur Verfügung steht. Aurelio schläft schon, Gabriel wäscht das Geschirr und ich schreibe diese Zeilen. In einer guten halben Stunden kommt dann meine Studienfreundin Steffi mit Tochter Camilla, die auf der Rückreise von den Pyrenäen in die Steiermark sind und machen noch eine Nacht Station hier. Es freut mich riesig, dass wir uns noch sehen, wenn auch nur kurz. Wir wollen morgen dann auch aufbrechen zur nächsten Station unserer Reise. So wird es nie langweilig. 






















Kommentare

  1. Wunderschön diese Königssee Atmosphäre 🏞️

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  2. Anonym30.8.22

    Irgendwie haben Watzmann ind Triglav eine Art Partnerschaft, kann sich auch auf die Nationalparke beziehen, deshalb wahrscheinlich die ausgemusterten Königsseeboote. Oma Gerli

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