Ende gut, alles gut

 

90 Tage - oder besser gesagt ein ganzes Viertel Jahr - waren wir nun mit unserer Emma unterwegs. Wir haben sie richtig liebgewonnen und kennen mittlerweile jede Ecke in, an, auf und unter ihr. 

 

Reiseende - Neuanfang

Als wir am 20. Juli gegen 18.30 Uhr nach knapp 6,5 Stunden Fahrt in unseren Hof im Froschhamer Weg eingebogen sind, sprang uns als erstes das wunderschöne Willkommensplakat von Jule und ihrer Familie ins Auge. Da war das Ankommen ja gleich noch viel schöner. Zuallererst mussten wir natürlich unseren Garten in Augenschein nehmen (vor allem Gabriel hat ihn sehr vermisst). Im Nachhinein betrachtet war es wie bei Tiger und Bär in "Oh wie schön ist Panama". Die beiden Freunde verlassen ihr Zuhause auf der Suche nach dem wunderschönen Panama, wo alles viel größer und schöner ist und kehren am Ende genau wieder dorthin zurück, wo sie gestartet sind, nur dass da jetzt alles noch größer und schöner aussieht. In unserem Garten war auch alles ziemlich groß geworden (der Rasen inklusive) und vor allem die vielen Kräuter und Büsche, eine richtige Augenweide, nicht nur für die vielen Bienen und Insekten. 

Die nächsten beiden Tage waren wir mit Geburtstag feiern beschäftigt. An Gabriels Ehrentag (immerhin hatte er HaSi-Geburstag) war Jule mit Familie noch da und lud uns zum Mittagessen ins Schwabenbräu ein und wir verbrachten einen Tag im Garten, wie sich Gabriel das gewünscht hatte. Zu Aurelios 1. Geburtstag waren wir ebenfalls im Garten, die Großeltern und Julia und Florian aus Berlin waren zu Besuch und es war das schönste Sommerwetter überhaupt. So fällt einem das Nachhausekommen natürlich noch leichter, wenn das Wetter gleich nahtlos anknüpft und Urlaubsflair versprüht. 

Der Alltag hat uns schnell wieder. Clara ist seit Donnerstag wieder bei ihren Rumpelwichten im Kindergarten. Gabriel beseitigt täglich Unkraut aus dem Garten und macht ihn wieder pico bello vorzeigereif. Ich hänge über Steuererklärung und nachzureichenden Unterlagen für den Kinderzuschlag fest (mein Schreibtisch sieht aus wie bei einem Lehrer der 30 Klassenarbeiten korrigiert). Lotta puzzelt wie eine Weltmeisterin und Aurelio erkundet in ersten eigenen Schritten die Wohnung. Ach, wie ist das Leben schön!  


Schätzfragen 

In meiner WhatsApp-Gruppe zu unserer Reise habe ich am Mittwoch ein kleines Gewinnspiel ausgerufen mit 3 Schätzfragen: 

  • Wie viele Kilometer haben wir von Haustür zu Haustür insgesamt zurückgelegt?
  • Wie viele Bilder habe ich mit meiner Handykamera auf der Reise geknipst?
  • Wie tief haben wir für den ganzen Urlaub in die Tasche gegriffen, sprich wie viel Geld haben wir ausgegeben?

Es kamen viele tolle Schätzungen dabei heraus, natürlich mit teilweise abenteuerlichen Zahlen, aber auch einigen Zahlen, die nur haarscharf am tatsächlichen Ergebnis vorbei waren. Und so möchte ich auch hier die Auflösung nicht schuldig bleiben: 

  • 2.011 km
  • 14.791 Bilder
  • 6.402,31 Euro

Ja, bei den Fotos habe ich mich selbst übertroffen 😅 Das ist im Zeitalter der digitalen Möglichkeiten auch nicht schwer. Ich werde eine der nächsten Regenphasen abends dazu nutzen die Bilder auszusortieren und ein Best Of Album anlegen. Es ist aber auch verdammt schwer bei so vielen schönen Sonnenuntergängen und Landschaftsmotiven und den wunderhübschen Kindern nicht ständig zum Handy zu greifen. Sind ja auch alles schöne Erinnerungen. Im Übrigen habe ich 413 kleine Videofilme gedreht. Herausgekommen sind 1,5 Stunden Filmmaterial, dass wir in Häppchen an Claras Rumpelwichte im Kindergarten geschickt haben, jede Woche eines. 

Wen es genauer interessiert (und auch für uns zum Nachlesen in 10 Jahren 😆) hier noch aufgeschlüsselt in die einzelnen Kategorien, die ich angelegt hatte: 

  • Autobahnmaut: 138,60 Euro
  • Benzin: 240,50 Euro
  • Lebensmittel: 1.385,17 Euro
  • Restaurantbesuche: 837,46 Euro
  • Sonstiges (Eintritte, Wäsche waschen, Mitbringsel etc.): 803,73 Euro
  • Unterkunft: 2.996,85 Euro
Da sieht man gleich, dass die Unterkunft fast die Hälfte der ganzen Ausgaben ausmacht. Nur, dass man in Kroatien eben nicht frei stehen darf, so hätte man sich einige Plätze vielleicht sparen können. Aber die Annehmlichkeiten eines Campingplatzes mit warmen Duschen, Toiletten, Swimming Pool und Animationsprogramm sind natürlich ihren Preis wert. Im Schnitt haben wir pro Tag für fünf Personen 71,14 Euro bezahlt. Noch Fragen?

 

Frederick

Wer kennt die Geschichte von Frederick? Die Feldmaus Frederick lebt mit ihrer Familie in einer alten Steinmauer auf einem verlassenen Bauernhof. Alle sammeln Vorräte für den nahenden Winter, nur Frederick sitzt scheinbar untätig herum. Auf die Fragen seiner Familie, warum er nicht mithelfe, antwortet er, dass er für kalte, graue und lange Wintertage Sonnenstrahlen, Farben und Wörter sammele. Als der Winter kommt, leben die Feldmäuse von den gesammelten Vorräten. Der Winter ist jedoch lang, und die Vorräte gehen allmählich zur Neige. Jetzt wird Frederick nach seinen Vorräten gefragt – und er teilt mit seiner Familie die gesammelten Sonnenstrahlen, um sie zu wärmen, die Farben, um den Winter weniger grau und trist sein zu lassen, und die Worte in Form eines Gedichtes.

Wer die Geschichte nicht kennt, hier ist sie von Xuan Xu wunderbar erzählt und mit den Bildern des Bilderbuches hinterlegt: 


Auf uns trifft die Geschichte vom kleinen Frederick in allerbester Weise zu. Sonnenstrahlen und Farben haben wir jede Menge gesammelt und die Worte kommen, wenn wir uns im Winter von den Erlebnissen unserer Reise erzählen. Ja von Frederick können wir wirklich eine ganze Menge lernen...

 

Fazit

Würden wir im Nachhinein was anders machen? Nein, genauso und jederzeit wieder. Was sind wir dankbar für diese einmalige Gelegenheit der Elternzeit und der damit verbundenen Möglichkeit der Reise! Wir lieben es unterwegs zu sein, neue Orte zu entdecken, neuen Menschen zu begegnen, mal raus aus dem Alltagstrott zu kommen und wir freuen uns schon auf die nächsten Reisen. Zu Hause ist das Paradies (gut vielleicht nicht immer, der ganze Bürokram ist schon oft lästig), aber auch das Paradies muss man mal verlassen, um seinen Horizont zu erweitern und um feststellen zu können, wie schön und gut man es doch zu Hause hat 💗

Im August geht es zwei Wochen durch Bayern zu Freunden und Verwandten, die wir teilweise schon ewig lange nicht mehr gesehen haben und auf die wir uns wahnsinnig freuen. Jetzt ist die Emma erstmal in der Werkstatt, damit sie eine neue Gangschaltung bekommt (der Knopf mit Federung ist ja abgesprungen und die Gänge sind echt schwer reingegangen). 

Und was sind schon 3 Monate im Leben eines Menschen? Die vielen Erlebnisse und Momente sind mit Geld nicht aufzuwiegen. Wenn es nach mir ginge könnte ich mir durchaus auch ein Leben auf Reisen vorstellen. Jetzt schauen wir aber erstmal wie es Clara in der Schule gefällt und was Lotta zu ihrem neuen Kindergarten sagt. Denn Einsteigen und Losfahren können wir ja jederzeit, Emma steht bald hoffentlich wieder abfahrbereit direkt vor der Haustür 😊

 

Dankeschön

Zu allererst möchte ich meinen 4 Herzallerliebsten danken: Gabriel dir dafür, dass du dich auf alles einlässt und dir kein Abenteuer zu verrückt ist 💕 Clara dir dafür, dass du lange Zeit auf deine Freunde im Kindergarten verzichtet hast 💙 Lotta dir dafür, dass du so wissbegierig alles in dich aufsaugst und mutig deinen Weg gehst 💚 Und dir lieber Aurelio für dein unbändiges Vertrauen in uns alle 💛

Ihr seid die besten Kinder, die man sich nur wünschen kann! 

Und euch lieben Leserinnen und Lesern ein herzliches Dankeschön, dass ihr unsere Reise so fleißig mitverfolgt und an uns gedacht habt. Auf bald!








 

Kommentare

  1. Und wir Danken Euch dafür, dass wir Eure Reise miterleben durften und das Ihr Gesund und Glücklich zurückgekommen seit.

    Angelika und Helmut

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    1. Danke ihr Lieben ❤️ freuen uns auf ein Wiedersehen!

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