Neuer Platz in Lanterna (Tag 23+24)

 

Der neue Tag beginnt sonnig. Während Gabriel mit den Kids noch im Alkoven kuschelt, sitze ich draußen im Campingstuhl und lese ein paar Nachrichten. Aurelio hat das kleine Fenster für sich entdeckt und grinst mir entgegen, die Mädels tun es ihm gleich. Dann kommt Lotta und möchte mit Maria und mit der Oma telefonieren, was wir sodann machen. Es ist schön mit den Menschen in der Heimat in Kontakt zu bleiben und über die WhatsApp-Telefonie kann man sich ja sogar sehen! Da ist man dann plötzlich gar nicht mehr so weit weg. 

Nach dem Frühstück packen wir unsere 7 Sachen und machen uns auf den Weg die Straße hinunter zum Sandstrand. Dieser ist zwar nicht echt, sondern künstlich aufgeschüttet, aber das ist den Kindern egal. Buddeln, Matschen und Sandeln kann man trotzdem hervorragend. Und es gibt sogar zwei geflochtene Hängematten direkt am Wasser! In einer davon lasse ich mich gleich nieder und genieße das Wasser vor und fast unter mir. Clara und Lotta schaukeln abwechselnd auf der Fast-über-dem-Meer-Schaukel gleich nebenan. Aurelio robbt über den halben Strand und scheint das neue Medium sehr zu genießen. Da wir keine Badesachen mitgenommen haben, Clara und Lotta aber fast ausschließlich am und beinahe im Wasser spielen, macht sich Gabriel nochmal auf den Weg und bringt die Badeanzüge mit. Und wie es immer so ist: kaum haben sie ihre Badesachen an, ist das Wasser auf einmal uninteressant 😝 Leckere gesalzene Sonnenblumenkerne werden von uns vieren geknackt, bevor es zum Mittagessen zurück an den Platz geht. 

Da waren wir ganz einfallslos und ich hab einfach nochmal Nudeln gekocht (das geht am Schnellsten). Die Mädels haben abwechselnd Käse geraspelt und zusammen mit unserem Bärlauchpesto war in null komma nix wieder ein feines Mittagessen gezaubert. Zum Nachtisch noch für jeden ein Pudding - alle glücklich! Lotta hat sich zum Mittagsschlaf in die Hängematte verkrochen, Clara war mit ihren Tiptoi-Büchern zu Gang. Und dann konnten wir endlich wieder ins Schwimmbad gehen! Clara war diesmal ganz ohne Schwimmflügel unterwegs, denn die passen über ihren langärmligen Badeanzug nicht mehr drüber. Also ist sie fleißig abwechselnd mit dem Schwimmbrett (um den Beinschlag zu trainieren) oder mit meiner Hand unterm Bauch (für die Armbewegungen) im Pool hin und her geschwommen. Wir hatten ihn teilweise für uns allein. Das klappt schon ziemlich gut, sie hat richtig viel Kraft und eigentlich würde es auch ohne meine Hand schon gehen, aber das traut sie sich noch nicht. Warten wir noch ein paar Tage ab, irgendwann geht es von allein. 

Und dann haben wir mit dem Opa Hugo telefoniert. Immer ein richtiges Highlight! Tante Uli hat ihn im Heim besucht und das ist eine gute Gelegenheit über Video ein wenig zu quatschen und sich vor allem mal zu sehen (Danke liebe Uli, dass du uns und dem Opa das ermöglichst! 💜) Beim Verlassen des Schwimmbads gabs draußen noch ein bisschen Trampolingaudi mit tollen Fliegefotos. Gegen halb fünf sind wir los auf große Spaziertour unseren Campingplatz erkunden. Am Meer entlang führt ein Wanderweg, mal über Stock und Stein, mal direkt über die Felsen und Steinchen am Wasser, mal muss man sogar auf der Mauer balancieren. Also genau richtig für uns Abenteurer! Herrlich der Ausblick auf Novigrad und die verschiedenen Buchten. Der Weg ist gesäumt von allerlei Flora und Fauna und wir hatten richtig Glück, dass die Sonne so toll schien. Da sind ettliche schöne Fotos entstanden. Beim nächsten Spielplatz wurde eine kurze Spielpause eingelegt, bevor es dann auf der Fahrstraße direkt durch den Platz wieder zurück ging. 

Zum Abendessen haben wir uns draußen niedergelassen und uns eine Brotzeit mit Spiegeleiern schmecken lassen. Aurelio stand die ganze Zeit über fest am Tisch mit dabei und hat sich die Brotbrösel stibitzt. Das kleine Schlitzohr wird vielleicht wirklich bald mit seinen ersten Schritten beginnen, wir sind gespannt...

************

Am heutigen Sonntag haben wir uns nach dem Frühstück aufgeteilt. Ich bin in der Emma geblieben und hab noch ein wenig Computerarbeit gemacht, während Gabriel samt Anhang erst zum Bäcker und dann zum Spielplatz gegangen ist. Dort habe ich meine Racker dann eine Stunde später auch getroffen. Sie waren mittlerweile in den Kids Club gewechselt, wo es tolle Sachen gibt. Wie ein richtiger Kindergarten mit Spielen ohne Ende, Mal- und Bastelsachen und sogar 2 männlichen (!) Betreuern. Da hätten wir die Mädels gut abgeben können, aber sie wollten nicht allein bleiben. Also haben wir ihnen Gesellschaft geleistet. Ich bin noch kurz zum Supermarkt einkaufen und dann gab es Puzzle-Challenges und es entstanden 4 neue Kunstwerke, die wir in der Emma aufgehängt haben. 

Zurück am Platz haben wir uns für den Kindergottesdienst vorbereitet, einen kunterbunten Blumenstrauß gesammelt und unsere Tischmitte bunt geschmückt. Als Geschichte gab es heute "David und Goliath". Die Mädels waren ganz eifrig mit dabei und durften dann wie David 5 Steine sammeln. Bei den Liedern werden wir auch immer besser und können sie mittlerweile fast auswendig mitträllern. Es macht riesig Spaß mit meinen Kindern Kigo zu feiern! Auch wenn wir nur zu dritt (manchmal zu fünft mit den Männern) sind, so ist es doch ein ganz eigenes Flair. Und es kam noch nicht mal die Frage auf, warum wir nicht in der Kirche feiern, offensichtlich ist es für die beiden völlig normal draußen im Freien am Campingplatz Gott zu loben und zu feiern. Das ist ja auch grad das Schöne, dass man das überall kann, nicht nur in der Kirche. 

Nach einem oppulenten Sonntagsmahl mit panierten Schnitzeln und Kartoffeln (Aurelio hat den Ajvar in sich hineingelöffelt), hab ich Aurelio ins Bett gebracht, während die Großen die Sendung mit der Maus gucken durften. Dann bin ich mit meinen zwei Hübschen zum Pool aufgebrochen, den wir gaaaaaaaaanz für uns allein hatten, weil es nämlich bewölkt war und drei Tropfen vom Himmel kamen. Aber zum Glück war es nicht kalt. So konnten wir Claras Schwimmtraining vertiefen und Lotta hatte mit der Schwimmnudel und ihren Schwimmflügeln ihren Spaß und ist alleine durchs Wasser gekreiselt. 

Dann gab es mal wieder ein Eis, bevor Clara Lust hatte den Zauberlehrling zu rezitieren. Den hatte ich mal vor ein paar Monaten auf irgendeinem Spaziergang zur Motivation und als altem Schulrelikt zum Besten gegeben. Seitdem will sie ihn immer mal hören oder fängt von alleine damit an. Zu Weihnachten gab es vom Christkind ein tolles 100-teiliges Puzzle dazu. Und die "Jungen Dichter und Denker" haben eine ganz fetzige Version davon als Sprechgesang vertont, die den Mädels gut gefällt. 

Im Anschluss hat Clara ein paar Schreibübungen absolviert und Lotta mit ihren Barbies gespielt. Aurelio zwischendrin mal bei der einen, mal bei der anderen (Gabriel hatten wir zum Geschirrspülen geschickt). Ja und dann war schon Zeit für unsere sonntägliche Haarewasch-Bade-Routine. Alle Kinder eingepackt, samt Bademänteln, Handtüchern und Shampoos. Aurelio war zuerst dran. Der hatte in der Kinderbadewanne seinen Spaß. Dann Lotta, schließlich Clara und zum Schluss noch ich. Gabriel hat die Kinder der Reihe nach abgetrocknet und Haare geföhnt. Angezogen haben sich die Großen dann allein in der Emma. 

Heute war die neue Serie "Mia and me" so dramatisch, dass Clara nicht richtig einschlafen konnte. Ich will gerade meinen Laptop auspacken, da kommen mir Schluchzer aus dem Stockbett zu Ohr. Clara war ganz aufgelöst, dass das Mama-Einhorn gestorben ist. Ich hab sie getröstet und sie durfte noch zwei von den von mir geschnittenen Videos anschauen, die wir einmal in der Woche an die Rumpelwichte im Kindergarten schicken. Noch ein Abendlied und schon konnte sie sich beruhigt in die Decke kuscheln, voller Vorfreude auf den morgigen Tag.