Der erste Wackelzahn mit Überraschung (Tag 38+39)

 

Wie sich das fürs Wochenende eigentlich gehört (bei uns ja leider meistens nicht), darf man ausschlafen. Und das durften wir diesen Sonntag auch endlich mal. Und gleich richtig lang! Um 9.15 Uhr hat sich Aurelio gemeldet, sogar die Mädels hatten so lang geschlafen. Das gabs ja noch nie, oberhammermegamäßiger Rekord!!! 🏆 Da ist ja quasi der halbe Vormittag schon gelaufen 😄

Und was haben wir dann entdeckt? Einen neuen Zahn bei Clara! Der ist wohl unbemerkt über Nacht aus seinem Häuschen gekrochen und durchgebrochen. Jetzt schiebt er sich von hinten in zweiter Reihe hervor, drei spitze Zacken spitzeln schon raus. Was für eine Überraschung! Der vordere untere Schneidezahn wackelt auch schon ein bisschen. Wir sind gespannt, wann er herausfällt. Jetzt geht es also los mit dem Zahnwechsel. Und ab jetzt heißt es umso fleißiger Zähneputzen, damit die neuen einen guten Start haben.

Nach einem Müslifrühstück haben wir unsere Strandsachen gepackt und sind losgezogen. Wieder an den gestrigen Platz, wo es uns so gut gefällt. Es wehte ein ziemlicher Wind, so dass wir nicht gleich in die Badeklamotten geschlüpft sind, sondern lieber erstmal mit unseren Jacken auf der Picknickdecke Platz genommen haben. Gabriel ist mit Aurelio nochmal zurück um für den kleinen Spatz eine Decke zu holen und ums iPad mitzubringen. Ich habe unterdessen mit den Mädels das Kigo-Bodenbild vorbereitet. Diesmal haben wir es ganz schlicht gehalten: auf unserer bunten Kindergottesdienst-Decke haben wir aus Steinen ein Kreuz gelegt. Denn heute hatten wir als Thema die Schöpfungsgeschichte. Wie wir darauf kamen? Nun bei Clara im Kindergarten werden aktuell die Planeten in unserem Sonnensystem durchgenommen. Das habe ich zum Anlass genommen mit Clara auch etwas mehr über die Planeten zu erfahren. Und da muss man natürlich bei der Schöpfung anfangen. 

Laut Genesis werden am 4. Tag der Schöpfung die Himmelskörper erschaffen, also Mond und Sterne und die Sonne und somit auch all die anderen Planeten und Sachen da draußen im Weltall. Und wo könnte man die Schöpfungsgeschichte besser erklären als am Meer? Dort wo man am Horizont sieht, wie sich Himmel und Wasser/Erde berühren, umgeben von tiefster Natur, ach war das herrlich. Clara und Lotta waren auch eifrig mit dabei und haben selbst viele Beispiele aufgezählt, als es um die Erschaffung der Tiere und Pflanzen ging. Im Dankgebet hat sich Clara heute speziell für Oma Lina und Opa Hugo entschieden. Der Oma wünscht sie im Himmel ganz viel Liebe und liebe Menschen. Opa Hugo soll der liebe Gott ganz viel Gesundheit schenken, damit er noch lange lebt und wir ihn noch oft besuchen können. Überhaupt sind wir sehr dankbar, dass wir mit dem Opa hier ab und an telefonieren und uns übers Video sehen, wenn Tante Uli bei ihm im Altenheim ist. Das sind jedesmal wunderbare Momente!

Nach unserem Kigo am Meer durften Clara und Lotta noch die Sachgeschichte "Sonne und Erde" von der Sendung mit der Maus anschauen. Astronaut Alexander Gerst erklärt wunderbar kindgerecht, wie sich die Erde um die Sonne dreht. Ein ganzes Jahr braucht sie dafür. Im Endeffekt geht es bei der ganzen Geschichte um Licht, Schatten und Bewegung. Sehr spannend! 

Schließlich hatte Aurelio Hunger und war müde. Also hab ich ihn gestillt und dann warm eingewickelt auf die Picknickdecke in den Schatten des Baumes gelegt. Wir anderen haben gebrotzeitelt und dann den Strand genossen. Später fing es zu tröpfeln an und wir machten uns wieder auf den Heimweg. Den Nachmittag über haben wir noch ein bisschen Musik gemacht, Clara und ich haben gesungen und auf der Ukulele gespielt. Gegen 17 Uhr war dann Badetime mit Duschen und Haarewaschen angesagt und im Anschluss gab es die Reste von gestern: Cevapcici mit Reis und Spiegelei und noch ein bisschen Grillgemüse mit Nudeln. 

Gasflasche Numero 1 (die kleine) ist jetzt nach etwas über 5 Wochen leer. Eine gute Bilanz wie ich finde. Wir wissen nämlich auch gar nicht, wie voll sie ursprünglich war, nachdem sie bereits im Womo mit drinnen war und wir sie zu Beginn nicht gewogen haben. Jetzt haben wir noch die 11kg große Gasflasche, die uns für die verbleibenden 7-8 Wochen sicher dicke reichen wird. Heizen müssen wir ja nicht, Warmwasser brauchen wir auch keines, insofern geht das ganze Gas fürs Kochen drauf. 

************  

Zum Start der Woche hatten wir uns heute überlegt nochmal nach Rovinj einen Besuch abzustatten. Diesmal komplett zu Fuß vom Campingplatz aus. Vorbei an Olivenhainen und schönen Gemüsegärten sowie zahlreichen Restaurants, die fast alle ein Spanferkel im Angebot haben (nur hat sich natürlich um halb zehn Uhr morgens noch keines auf dem Spieß gedreht). Am Straßenrand entlang wuchsen auf der ganzen Strecke in leuchtendem Rot die wunderbarsten Mohnblumen - welch ein Traum! Nach einer guten Stunde waren wir am Hafen angekommen und konnten die Stadtsilhouette mit einem wolkenlosen Himmel und tiefblauen Meer bewundern. 

Diesmal haben wir doch bei einem zweiten Stadtrundgang tatsächlich ganz neue Ecken entdeckt! Zum Beispiel die zweite Hafenmole. Oder den Stadtstrand, der über waghalsige Treppen zu erreichen ist und einen tollen Ausblick auf die Stadtmauern sowie das grün-blaue Meer offenbarte. Fast hätten wir uns hier niedergelassen, aber nachdem wir keine Badesachen dabei hatten, zogen wie dann doch weiter. Endlich hab ich Postkarten gekauft, die jetzt nur noch geschriebne werden müssen. 

Nach einer Stunde in Rovinj haben wir dann den einstündigen Heimweg wieder angetreten. Zur Mittagszeit bei wahrscheinlich guten 20 Grad oder etwas mehr und ohne groß Schatten ein ganz schön waghalsiges Unterfangen. Zum Glück haben wir es noch nicht Juli, da wäre das sicher fast selbstmörderisch gewesen. Aber wir haben es geschafft (Lotta war im Queridoo eingeschlafen und Clara wurde ab und zu mal ein Stück vom Papa auf der Schulter getragen). Zur Belohnung gab es am Obststand vor dem Campingplatz 2 Schalen frische Erdbeeren und eine halbe Wassermelone, die wir uns dann nach der Brotzeit am Platz gleich schmecken haben lassen. 

Nachmittags war Badetime angesagt. Ich bin mit Aurelio am Platz geblieben, Aurelio durfte im warmen Planschbecken sitzen und ich mir meine Füße baden. Gabriel ist mit den Mädchen ins Schwimmbad runter. Da es Aurelio natürlich keine ganze Stunde im Planschi aushält, hab ich ihn mir geschnappt und wir sind noch in der Hängematte abgehangen. An der Brust ist er sogar für vielleicht ne halbe Stunde eingeschlafen und ich bin auch eingedöst. 

Vor dem Abendessen sind wir noch alle zusammen eine Runde ans Meer runter und über die Felsen geklettert. Wir haben beschlossen nochmal mindestens einen Tag zu verlängern, weil es hier einfach so schön ist. Morgen also nochmal ein Strandtag. Nach einer Runde Nudelsuppe und Rührei mit Zwiebeln und Pilzen, gab es noch die abendliche Fernsehsendung und dann gings ab ins Bett. Ich hab mich zum Lesen ans Meer verzupft und der Sonne beim Untergehen zugeschaut.