Wir werden routiniert (Tag 3+4)


Während Clara und Lotta mit mir im Wohnbereich am Tisch sitzen und ihre Malbücher kunstvoll ausmalen, sitze ich am PC und schreibe. Gabriel ist zu seiner abendlichen Beautysession aufgebrochen, Aurelio schläft eine Etage höher schon tief und fest. Und so lasse ich die letzten beiden Tage gedanklich Revue passieren. 

Am gestrigen Sonntag haben wir den Tag nach dem Frühstück mit einem Kindergottesdienst begonnen. Auf einem kunterbunten Tuch wurde unsere lila Kerze angezündet und unseren Kigoschlager "Wir sind die Kleinen in den Gemeinden" haben wir kräftig über den Platz geschmettert. Dann kam die Geschichte. Jona geht nach Ninive. Kannten die Kids zwar schon, macht aber nix, so konnten wir die Geschichte gleich zusammen erzählen und wir haben mit Jona im Bauch des Wales mitgezittert, weil es dort ziemlich dunkel war. Und drei Tage ohne Essen und Trinken müssen auch eine furchtbar lange Zeit gewesen sein. Wie im richtigen Kigo durften auch Dankgebet und Vaterunser nicht fehlen und wir haben zum Schluss noch "Gottes Liebe ist so wunderbar" mit großen Bewegungen gesungen. Wir freuen uns schon auf den nächsten Sonntag (Clara meinte, dass wir unsere Mitte noch festlicher schmücken müssen), da haben dann auch die Reichenhaller in der Heimat Kindergottesdienst und wir werden gedanklich bei euch sein. 

Alsdann sind wir zu Fuß auf den vormittäglichen Spaziergang aufgebrochen. Diesmal wollten wir nicht nach rechts den Strand entlang in die Stadt, sondern nach Links, um zu schauen, was es dort so gibt. An großen Sportplätzen vorbei ging es über grüne Felder und an Olivenhainen vorbei. Auf halber Strecke gab es in einem 3 Seelen-Dorf einen wunderhübschen kleinen Spielplatz, der sofort von uns in Beschlag genommen wurde. Weiter ging der Marsch den Berg hinunter an der Landstraße entlang. Die Autos kamen - obgleich 30er Zone aufgrund der Kurven - sicher alle viel schneller daher. Aber es war zum Glück nur ein kurzes Stück. Unten angekommen stand vor der Brücke ein netter Kroate mit seinem Verkaufsstand, dem wir ein Glas Akazienhonig abkauften. Wir gingen noch über die Brücke, die das Meer in ein Vogelschutzgebiet und den offenen Teil teilt und dann ging es auf Mittag zu und wir machten uns wieder auf den Rückweg. 

Nachdem Aurelio fast den ganzen Weg geschlafen hatte, wollte er nach dem Mittagessen natürlich keinen Mittagsschlaf mehr machen. Also verbrachten Auri, Clara und ich die Zeit vor unserem Womo, während Gabriel und Lotta sich ins Bett verzogen. Aurelio hatte die Einstiegsstufe für sich entdeckt und zog sich daran (zuerst in Zeitlupe, dann immer schneller) hoch. Was für ein Fest! Er kann zwar noch nicht alleine in den Sitz und auf allen Vieren krabbeln geht auch nicht, aber hochziehen und stehen ist schon mal drin :-) Clara hatte unterdessen Lust auf Vorschule und schrieb fleißig ihren Namen und machte ein paar Übungen. Später durfte ich noch eine halbe Stunde in der Hängematter abhängen und Lesen, das hatte ich mir gewünscht. 

 

Zum Wochenstart ging es heute endlich mit Nagellack los. Noch zu Hause durfte sich jeder 2 Farben aussuchen. Heute wollte Clara pink, Lotta lila und ich move auf die Füße. Dann bekam ich noch eine Fußmassage von meinem Mann, so kann der Tag ruhig öfter losgehen. Schließlich machten wir uns auf den Weg zum Supermarkt, um unsere Vorräte aufzufüllen. Clara hatte sich Spaghetti Bolognese gewünscht, also brauchten wir Hackfleisch, Tomaten und natürlich Nudeln. Beim Verlassen des Supermarktes begann es ein wenig zu nieseln, aber wir sind ja zum Glück nicht aus Zucker. Aurelio haben die Nudeln (natürlich ohne Soße) hervorragend geschmeckt. 

Nach einem ausgiebigen Mittagsschlaf (nur Gabriel hielt wach die Stellung) wollten wir nochmal ein bisschen raus. Am Strand entlang ins Städtchen. Heute war so gut wie niemand unterwegs und auch auf dem Campingplatz sind ettliche Gäste abgereist. Unterwegs fanden wir zwei große Quallen und hatten das Steinufer für uns ganz allein. 

Zurück am Platz zogen Wolken auf und der Wind wurde auch stärker. Also haben wir draußen alles wetterfest gemacht und die wichtigsten Sachen in der Emma verstaut. In diese zogen wir uns dann auch zum Abendessen zurück. Aurelio hatten wir oben im Alkoven einen Laufstall eingerichtet. Allerdings kann er sich ja jetzt alleine aufrichten, weshalb trotzdem immer jemand in der Nähe bleiben muss. Jetzt prasselt schon der Regen aufs Dach und an die Fenster. Die Mädels sind immer noch nicht müde und malen nach wie vor. Was für eine Ausdauer! Morgen soll es den ganzen Tag regnen, mal schaun, was uns da in der Emma für ein Programm einfällt 😊











 








 


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